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„Robe de bure & cotte de mailles” – Eine Rundwanderung zwischen Natur und Kulturerbe

Dieser Fernwanderweg, der in 9 Tagen zurückgelegt werden kann und etwa 163 km lang ist, ist eine außergewöhnliche Route, die wilde Natur, religiöses Kulturerbe und mittelalterliches Erbe miteinander verbindet. Er führt durch spektakuläre Landschaften der Allier-Schluchten und anschließend durch den Regionalen Naturpark Livradois-Forez, vorbei an Burgen, Abteien und mittelalterlichen Dörfern. Sein Name erinnert an die Welt der Mönche („Kutte” – robe de bure) und Ritter („Kettenhemd” – cotte de mailles): eine schöne Metapher für die Kulturschätze, denen man auf dem Weg begegnet.

Blick auf Langeac

Die Etappen

An jeder Etappe erwarten neugierige Wanderer historische oder natürliche Schätze.

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Etappe 1 von Langeac nach Chanteuges, 19 km (ca. 4h45)

Etappe 2 von Chanteuges nach Chavaniac-Lafayette, 15 km (ca. 3h45)

Etappe 3 von Chavaniac-Lafayette nach Allègre, 21 km (ca. 5h15)

Etappe 4 von Allègre nach La Chaise-Dieu, 21 km (ca. 5h15)

Etappe 5 von La Chaise-Dieu nach Saint‑Didier‑sur‑Doulon, 18 km (ca. 4h30)

Etappe 6 von Saint‑Didier‑sur‑Doulon nach Lavaudieu, 19 km (ca. 4h45)

Etappe 7 von Lavaudieu nach Villeneuve‑d’Allier, 18 km (ca. 4h30)

Etappe 8 von Villeneuve‑d’Allier nach Chilhac, 17 km (ca. 4h15)

Etappe 9 von Chilhac nach Langeac, 15 km (ca. 3h45)

Unbedingt sehenswert auf der Strecke

Von der ersten Etappe zwischen Langeac und Chanteuges an offenbaren die Schluchten des Allier ihren spektakulären Charakter. Der Weg folgt den Windungen dieses wilden Flusses zwischen Basaltfelsen, Wäldern und kleinen Weilern, die sich an die Hänge schmiegen. Man überquert Hängebrücken, wandert an geheimen Stränden entlang und genießt atemberaubende Ausblicke auf einen der letzten wilden Flüsse Europas. Dieser Abschnitt ist eine Oase der Artenvielfalt, in der man Bibern, Rotmilanen oder Wanderfalken begegnen kann.


Kurz darauf erhebt sich das im 10. Jahrhundert von den Benediktinern von Cluny gegründete Priorat Chanteuges am Zusammenfluss von Desges und Allier. Seine romanische Abteikirche, seine Terrassengärten und sein restaurierter Kreuzgang bieten einen Moment der Ruhe und architektonischen Schönheit.


Weiter in Richtung Osten führt Sie die Route nach Chavaniac-Lafayette, wo sich das Geburtshaus des Marquis de Lafayette befindet, einer Symbolfigur der Aufklärung und Mitstreiter von George Washington. Dieses Herrenhaus beherbergt heute ein lebendiges Museum, das die Geschichte der Demokratie und der Menschenrechte in einem bezaubernden Rahmen aus englischem Park, französischen Gärten und immersiven Ausstellungen nachzeichnet.

Château de Chavaniac-Lafayette

Die schönsten Dörfer Frankreichs und kleine Städte mit Charakter

Etwas weiter entfernt lohnt sich ein längerer Aufenthalt im Dorf Allègre. Es wurde als „Petite Cité de Caractère” (kleine Stadt mit Charakter) klassifiziert und bewahrt zahlreiche Zeugnisse seiner mittelalterlichen Vergangenheit: Überrest einer ehemaligen Burg, gepflasterte Gassen, die von Basalthäusern gesäumt sind, und herrliche Ausblicke auf die Berge des Livradois. Hier verschmilzt Geschichte mit der vulkanischen Landschaft.

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Dann kommt La Chaise-Dieu, eine spirituelle Hochburg, die im 11. Jahrhundert von Saint Robert de Turlande gegründet wurde. Die imposante gotische Abteikirche Saint-Robert, die im 14. Jahrhundert von Papst Clemens VI. wieder aufgebaut wurde, thront auf einem Plateau in fast 1.000 m Höhe und beherbergt wahre Schätze: eine Barockorgel, einen beeindruckenden Totentanz aus dem 15. Jahrhundert, vierzehn flämische Wandteppiche aus dem 16. Jahrhundert sowie einen bemerkenswerten gotischen Kreuzgang. Der Ort wurde kürzlich umfassend restauriert und mit einem modernen Besichtigungsrundgang ausgestattet, der im Guide Vert Michelin mit 3 Sternen ausgezeichnet wurde. Jeden Sommer findet in der Abteikirche das Musikfestival von La Chaise-Dieu statt, eine internationale Referenz für sakrale und klassische Musik. Ein unverzichtbarer kultureller und kontemplativer Zwischenstopp auf dem Weg.


Nach dieser kulturellen Etappe taucht der Weg in den Wald von Livradois-Forez ein und führt entlang des Flusses Senouire. Dieses schattige Tal beherbergt unbekannte Juwelen wie das Schloss Domeyrat, das stolz über den Wäldern thront, oder die Kirche von Lavaudieu mit ihrem achteckigen Glockenturm, der während der Revolution teilweise zerstört wurde, ihren byzantinischen Fresken und dem ehemaligen Benediktinerinnenkloster. Das Dorf selbst, das zu den „schönsten Dörfern Frankreichs” zählt, ist eine Oase der Ruhe.

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Die letzten Etappen des GRP führen erneut entlang des Allier durch eine Reihe von denkmalgeschützten Dörfern und bemerkenswerten Naturstätten. In Villeneuve-d'Allier, Blassac, Lavoûte-Chilhac und Chilhac überqueren Wanderer alte Steinbrücken, wandern entlang Basaltorgeln und entdecken romanische Kirchen und hochgelegene Kapellen. Insbesondere Chilhac ist mit seinem paläontologischen Museum und dem Blick auf die Lavaströme ein bemerkenswerter Endpunkt vor der Rückkehr nach Langeac.

Domeyrat en automne

Der Fernwanderweg GR® de Pays „Robe de bure et cotte de maille” lässt sich ideal von April bis Oktober zurücklegen. Besonders empfehlenswert sind die Monate Mai und Juni. Die Flora ist üppig, die Wege sind von Wildblumen gesäumt und es herrscht noch nicht so viel Trubel, sodass man die Wanderung in aller Ruhe genießen kann.  

Die Route ist dank des Bahnhofs von Langeac, der von Regionalzügen aus Clermont-Ferrand, Le Puy-en-Velay oder Lyon gut angefahren wird, leicht zu erreichen.

Viel Spaß beim Wandern auf den historischen und naturbelassenen Wanderwegen des Haut Allier!

Praktische Tipps

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